Vernichtendes Testurteil: Neue Rentenversicherungstarife sind unrentabel
Liebe Leser des LV-Doktor-Blogs,
als "übelste Verbrauchertäuschung" titulierte Öko-Test die neuen Policen der Rentenversicherungen der Versicherer - nach einer detaillierten Analyse des Magazins. Im Test befanden sich unter anderem 21 sogenannte Indexpolicen und 15 neue Klassiktarife, die allesamt den Versicherungsgesellschaften frische Kunden bescheren sollen. LV-Doktor hat sich die wichtigsten Aspekte des Testurteils genauer angesehen.
Schleierhafte Indexpolicen sind Verbrauchertäuschung
Sie werden von den Versicherungen besonders gerne verkauft und suggerieren den Kunden sichere Geldanlagen: die Indexpolicen. Wer jedoch annimmt, dass hierbei einfach seine Beträge in Fonds oder Zertifikate des Index fließen, der irrt. Vielmehr geht das Geld zunächst in die üblichen Bundesanleihen oder in andere ertragsarme Anlageformen. Entstehen dort Überschüsse, wandern diese über verdunkelte Umwege in die Indexpartizipation.
Für den Kunden ist der Finanzstrom seines eingesetzten Geldes überhaupt nicht nachvollziehbar, wie im Test zu Recht bemängelt wird.
Es kommt jedoch noch härter für die Versicherten. Die in das Modell integrierte "Cap-Deckelung" wirkt sich direkt auf die Rentabilität der Erträge aus den schwankenden Optionsgeschäften aus, während der Kunde aber Verluste komplett selbst tragen muss.
Letztlich steht zu befürchten, dass eine Überschussbeteiligung zum absoluten Wunschdenken für den Versicherungskunden wird. Als einzige wirkliche Sicherheit dient ihm sein eingezahltes Geld – ohne Zinsen – was ihm, unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Inflationsrate, dennoch einen hohen Kaufkraftverlust einbringt.
Nur 4 getestete Tarife sind annehmbar – aber nicht gut
Bezüglich der Mindestverzinsung bei Indexpolicen war die Gesellschaft 1871 Liechtenstein die Einzige, die so etwas anbietet. Deswegen verteilte das Magazin jenem Versicherer eines der wenigen "Befriedend" im Test. Drei weitere wurden anhand eines Musterkundenbeispiels ebenfalls als akzeptabel beurteilt.
Die genannten Risiken und Undurchschaubarkeiten dieses Vorsorgetarifs bleiben allerdings bestehen. Dem verheerenden Testurteil schloss sich auch der Vorstandssprecher des BdV, Axel Kleinlein, an: "Die Verbraucher werden über die Ertragschancen bei diesen Policen auf das Übelste getäuscht."
Klassiktarife sind zwar transparent – aber nicht rentabel
Im Vergleich zu Indexpolicen schnitten die neuen klassischen Policentarife im Test nicht ganz so desaströs ab.
Der deutlichste Unterschied des neuen Modells zur konventionellen Rentenversicherung liegt darin, dass es keinen gesicherten Garantiezins mehr gibt. Selbst beim Renteneintritt kann dieser völlig neu berechnet werden.
"Als nicht berechenbare Rendite", bezeichnen die verantwortlichen Tester daher diese Anlageform. Positiv sei hierbei jedoch die Transparenz der Investitionen, die in der Hauptsache über börsennotierte Indexfonds getätigt werden würden.
Überhaupt nicht überzeugt zeigten sich die Testkunden zu den errechneten Prognosen des neuen Klassiktarifs der Rentenversicherer. Im Beispiel eines 30-Jährigen lag die erwartete Rente gerade einmal 2 Euro über dem eines alten Tarifs und in der Garantierente sogar mit 10 Euro darunter.
Im gesamten Test von neuen Klassiktarifen schnitt nur eine Versicherung mit "Befriedend" ab, allerdings für einen bereits 55-Jährigen.
Im Fazit stellt LV-Doktor fest, dass auch die neuen Vorsorgeprodukte wieder nur den Versicherungen Profit einbringen. Es hat sich also nichts geändert…
Falls Sie über die Kündigung Ihrer laufenden Rentenversicherung nachdenken oder sich über einen wirkungsvollen Widerruf informieren möchten, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Das fachkundige Team von LV-Doktor steht Ihnen für hilfreiche Informationen
per E-Mail an: info@lv-doktor.de
oder per Telefon unter: 0345 – 47224 3000 unverbindlich zur Seite.