Blog - Ist die klassische Lebensversicherung nun endgültig am Ende?
Vor allem die deutschen Lebensversicherer sind betroffen, denn nirgendwo wurden europaweit jahrzehntelang Verträge mit derart hohen Garantiezins geschlossen wie hierzulande..
Sollte die Niedrigzinsphase noch länger anhalten, fällt der Wert der Anlagen im Vergleich zu den Kunden-Verpflichtungen europaweit um die stolze Summe von 100 Milliarden Euro – die Belastung für deutsche Versicherungen läge allein bei fast 28 Milliarden Euro, so lautet es im aktuellen Stresstest der EIOPA, der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung.
Es ist nicht überraschend dass die BaFin bereits seit längerem warnt, dass die Versicherer hierzulande aufgrund der niedrigen Zinsen ihr Geschäftsmodell dringend umstellen müssen.
Magere 0,9 Prozent werden angeboten
So der ab 1. Januar 2017 gültige Garantiezins für Neuverträge bei der klassischen Lebensversicherung. Höhere Renditen können Versicherer nicht mehr zusagen. Wenn man dann noch Abschluss- und Verwaltungsksten bedenkt, ist ein Gewinn für den Sparer wohl kaum in Sicht. Für Bestandskunden ändert sich durch die Neuregelung zwar vorerst nichts, sie erhalten weiterhin die garantierten Leistungen ihres bestehenden Vertrages. Doch die Auszahlung dieser Garantien fällt den Versicherern zunehmend schwerer.
Überschussanteile sollen ebenfalls gekürzt werden
Durch die anhaltende Niedrigzinsen ist der Spielraum der Lebensversicherer ziemlich eingeschränkt. Gesellschaften wie Axa, Ergo und Allianz gaben zum Jahresende 2016 bereits bekannt, dass sie sich gezwungen sehen ihre Überschussbeteiligung um mehr als zehn Prozent zu kürzen. Andere Unternehmen werden dem Beispiel wohl bald folgen müssen.
Fazit:
Die beliebteste Altersvorsorge der Deutschen befindet sich unaufhaltbar auf dem Abwärtstrend – die Bundesbürger werden sich langfristig auf andere Sparformen umstellen müssen.